Grabungsfunde neuerer Vergangenheit. Früher war es durchaus üblich, dass man im eigenen Garten neben dem Komposthaufen einen Müllhaufen hatte. Dieser Haufen bestand meistens aus Küchenabfällen oder den Kehrichtabfällen des Hauses. Das ergab dann nach und nach Kompost, den man natürlich wiederverwendete und damit sein eigenes Gemüse zog.
Doch auch anderer Abfall wurde so beseitigt und längerfristig im Garten umgegraben.
Alles was im Haushalt kaputt gegangen ist, wurde auf diesen Haufen geschmissen. Damals waren auch fast alle Sachen noch von organischer Natur und sind nach und nach verrottet. Es gab ja noch nicht so viele Kunststoffe. Metall wurde irgendwann zu Rost und hat den Boden gedüngt. Holz und Stoffe sowieso und selbst Keramik hat sich nach und nach wieder zerrieben und verschwand im Mutterboden.
Immer dann, wenn ein Regenguss kam, schwemmte das Wasser wieder einige Sachen frei.
So kann man heute noch in vielen Gärten, besonders in den Stadtrandgebieten immer nach Regenfällen oder beim Umgraben und Neubepflanzen Dinge aus vergangenen Zeiten finden.
Bei Freunden, die sich ein Grundstück mit einem verwilderten Garten in Borkheide gekauft und sich dort ein schönes Schwedenhaus erbaut hatten, fanden sich im Garten neben einem komplett vergrabenen Kinderbett aus Metall von der verrosteten Armbanduhr, den Hornzahnbürsten, einem Hornregenschirmgriff, Arzneifläschchen und Rasierklingenhaltern aus den 20er- Jahren viele kleine Repräsentanten aller Jahrzehnte bis zu Konservendosen und ersten Kunststoffbauklötzchen, Pillendosen und Lampenschirmen der neueren Zeit.
Für den kleinen Jungen in mir, der einmal Archäologe werden wollte, ein ganz besonders Spektakel!
Bitte, lasst mich in Euren Gärten graben!!