Deutschland hat ein Problem mit seinem militärischen Selbstverständnis.
Das wissen wir nur zu gut.
Der vorauseilende Gehorsam gegenüber der Welt wegen des ständig wachgehaltenen schlechten Gewissens ist in uns allen tief verankert.
Die große Last der Kriegsschuld liegt uns allen schwer auf der Schulter.
Es gehört zum guten Ton Pazifist zu sein. Das ist fein.
Es gibt aber auch unzählige junge Männer, die mit dem festen Bewusstsein zur Bundeswehr gehen, dass sie damit unserer Grundordnung und damit der Demokratie am Besten dienen. Diese jungen Männer haben einen Idealismus, der meist nur kurz in der Grundausbildung gebremst wird, wenn sie mit dumpf- bierselig- grobschlächtigen Prolls in derselben Stube liegen müssen. Später aber verpflichten sich einige dieser Idealisten und streben sogar eine Laufbahn als höhergestellter Zeit- oder Berufssoldat an.
Wie muss man nun solchen Männern begegnen, die jung sind und idealistisch und dabei keine Rambos und keine Revanchisten? Mit Respekt!
Daher scheue ich mich auch nicht, eine Serie zu machen mit einem dieser jungen, sehr demokratisch eingestellten Soldaten unserer Bundeswehr. Wenn selbst ein amerikanischer Soldat in Dachau in Uniform durch die KZ- Gedenkstätte geht im Befreierbewusstsein, dann darf ein deutscher Soldat sich doch auch inmitten der Gesellschaft bewegen als Demokrat – oder etwa nicht?
Das hält die Diskussion wach oder es eröffnet sie vielleicht erst bei manchen.
Schaffen die Deutschen es jemals wieder, das Militär in der Mitte der Gesellschaft zu verankern, ohne es als Schreckbild ansehen zu müssen? Oder wäre es nicht doch viel schöner, ohne Militär leben zu müssen? Kann man das überhaupt?